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Flughafen Charles-de-Gaulle Paris

ICAO-Code: LFPG, IATA-Code: CDG

Dass ein Flughafen nicht nur ein reines Zweckgebäude sein muss, beweist der größte Verkehrsflughafen der französischen Hauptstadt. Auch wenn der Flughafen Charles-de-Gaulle, benannt nach dem französischen General, Staatsmann und Volkshelden, von manchen als „Beton-Camembert“ verspottet wird, handelt es sich hierbei um ein Beispiel visionärer Architektur.

Der Flughafen der (vergangenen) Zukunft

Bei der Konzeption des Flughafens in den Sechziger Jahren holte der junge Architekt Paul Andreu zahlreiche weitere Experten unterschiedlichster Richtungen an einen Tisch, neben Innenarchitekten, Möbeldesignern, Psychologen, Musikern, dem bekannten Typographen Adrian Frutiger auch noch weitere Künstler. Heraus kam ein innovativer Baukomplex, der deutlich an die an die damalige Science-Fiction Ästhetik anknüpft und Motive des Space Age aufgreift.

Der später umgestaltete Terminal 1, der mit seiner Glas- und Stahl-Ausstattung an eine Reise durch Zeit und Raum erinnern soll, hat es sogar auf das Plattencover des Pink-Floyd-Albums „I Robot“ geschafft. Lediglich der dritte Terminal, der zunächst als Provisorium für die Abfertigung der Billigflieger gedacht war, ist nicht nur deutlich kleiner, sondern auch weniger aufwendig und schmuckloser als die beiden anderen gestaltet.

Bau im Schnellverfahren

Die ersten Überlegungen zum neuen Pariser Flughafen gab es Anfang der Sechziger Jahre, als deutlich wurde, dass der Airport von Orly aufgrund steigender Fluggastzahlen aus allen Nähten platzte. Binnen kürzester Zeit wählte der französische Ministerrat das Anfang 1964 aus: Der neue Airport sollte östlich von Roissy-en-France auf einem großen Ackergelände entstehen. Bereits am 9. März 1974 nahm der Flughafen den Betrieb auf, wobei die erste Landebahn schon 1971 einsatzbereit war.

Beeindruckende  Ausmaße

Der Flughafen Charles-de-Gaulle, der der zweitgrößte der europäischen Airports ist und weltweit Platz zehn belegt, präsentiert sich inzwischen dem Besucher auf rund 3.500 Hektar. Neben 125 Kilometern Straße erwarten den Besucher allein auf dem Flughafengelände fünf Hotels mit rund 1.700 Betten. Insgesamt sind drei Terminals vorhanden, wobei die ursprünglichen Planungen sogar bis zu fünf Stück vorsahen. Die Anlage ist außergewöhnlich: So weist der Terminal 1, ein runder Zentralbau, insgesamt neun Stockwerke auf, von ihm führen mehrere  Tunnel als Verbindungsgänge zu den sogenannten Satelliten, den eigentlichen Abfertigungshallen mit den Gates.

Derzeit verfügt der Airport über vier Start- und Landebahnen, die als je zwei Doublets angelegt wurden, also zwei „Paare“ bestehend aus je einer Start- und einer Landebahn. Diese konnten parallel und windunabhängig genutzt werden, was bis dahin nicht üblich war. Zudem gibt es einen eigenen Landeplatz für Hubschrauber. Der Flugverkehr wird von drei Kontrolltürmen aus überwacht.

Platz 2 für Paris, Charles-de-Gaulle

Die reinen Zahlen sind bereits beeindruckend: Im Jahr 2019 wurden hier 76.150.000 Passagiere von innereuropäischen sowie internationalen Flügen abgefertigt, Paris-Orly ist den innerfranzösischen Flügen vorbehalten . Darüber hinaus wurden 2.102.018 Tonnen Luftfracht befördert und es kam zu insgesamt 498.172 Flugbewegungen. „Ganz nebenbei“ ist dieser Flughafen nicht nur ein wichtiger Luftverkehrsknotenpunkt, sondern ebenso ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in dieser Region. Vor Ort sind zudem noch 600 Unternehmen angesiedelt, weshalb am Charles-de-Gaulle insgesamt 75.500 Menschen beschäftigt sind.

Exzellente Verkehrsanbindung gehört hier dazu

Der Flughafen befindet sich 26 Kilometer nordöstlich von Paris und ist gut an die französische Hauptstadt angebunden. So wurde bereits 1976 der unterirdische Bahnhof Roissypole eröffnet, der den Airport direkt mittels Regionalzügen mit dem Bahnhof Gare du Nord verbindet. Lange Zeit war hier Endstation, doch seit 1994 fahren die RER-Züge auch den Bahnhof im Terminal 2 an, der Anlaufstelle für die TGV-Züge ist.  Darüber hinaus ist der Flughafen gut mit dem Pkw über die Autobahn zu erreichen, außerdem wird er von diversen Buslinien angefahren. Des Weiteren besteht eine Verbindung nach Paris, Orly.

Zwischen den einzelnen Terminals besteht sowohl ein Pendelbusverkehr als auch eine Verbindung mittels einer unterirdischen Mini-Metro, dem CDGVAL, der auch in Paris-Orly zum Einsatz kommt. Die zweite Kabinenbahn LISA können nur Passagiere nutzen, die bereits die Pass- und Sicherheitskontrollen hinter sich haben.

Vorsicht: Die Beschilderung hat es in sich!

Viele Besucher des Flughafens Charles-de-Gaulle staunen über die eher unlogische bzw. inkonsequente Beschilderung. Zwar hat der Typograph Adrian Frutiger für diesen Airport nicht nur den Bildtypus des universell verständlichen Piktogramms entwickelt, sondern ebenfalls eine spezielle Schrift für die Hinweisschilder (Roissy, später weiterentwickelt zur Schriftart Frutiger), doch ansonsten muss man sich an die Strukturierung erst einmal gewöhnen. Denn es wurden weder Formen noch Farben einheitlich verwendet, ebenso ist die Nummerierung bzw. Buchstabenverwendung von Satelliten, Modulen und Gates missverständlich. So sind Zahlen teilweise mehrfach vergeben und die Reihenfolge von Buchstaben ist auch nicht immer so, wie man es erwarten würde, sondern kann „hin und her springen“.

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